Wirkungsvoller Trommelschliff

am Handrasenmäher mit einfachen Mitteln

Letzte Änderung: 13.9.2021

Motivation:

Seit einigen Jahre mähe ich meinen Rasen mit einem "Brill"-Handmäher, der durch den Sandboden ziemlich stumpf geworden war, älteres Gras kaum noch schnitt und das Mähen von dichterem Gras zum Hochleistungssport machte.

Ein Freihand-Schliff macht keinen Sinn, da die beiden Schneidkanten genau zu einander passen müssen und man das erst recht nicht für die 5 Kanten der Trommel gleich gut schafft: Machbar ist das grundsätzlich nur, wenn die Trommel beim Schliff rotiert:

Mein erster Versuch mit einer dafür bestellten extralangen Feile scheiterte am zu groben Hieb und mechanischen Unzulänglichkeiten bei der Befestigungs- und Justiermimik.
Der zweite Versuch nach einer Youtube-Anleitung mit Ventilschleifpaste half auch nicht viel weiter, weil die wiederum zu fein ist um genügend Material abzutragen.

Aber die Idee, den Mäher selbst als Vorrichtung zu nutzen war überzeugend und brachte mich in einer entspannten Stunde im Frühsommer auf die richtigen Verbesserungen.

Konzept:

Umbau:

Zuerst werden die Radkappen abgenommen, dann die Sicherungsringe beider Räder mit einer passenden Zange abgenommen

Dann wird - je nach Vorliebe - das rechte/linke Sperritzel mit dem der anderen Seite ersetzt und dabei das Sperrblech umgedreht.

Die Handkurbel, z.B. eine Tretkurbel wird auf das zugehörige Rad gelegt, an geeigneten Stellen Markierungen angebracht und danach gebohrt.
Darauf achten, dass sie weit genug innerhalb der Verzahnung liegen und noch Platz für die Schraubenköpfe bleibt - M5 reicht, M6 ist auch gut.

Das mit der Kurbel versehene Rad wird auf der vorgesehenen Seite aufgesteckt und mit einem Sicherungsrig befestigt.

Jetzt wird das Schleifband durch den Spalt gefädelt, über den Andruckrollen Rücken an Rücken zusammen gelegt und mit Hölzchen und einer passenden Schraubzwinge (nur) so straff zusammengedrückt, dass es sich später noch seitlich verschieben lässt.

Schleifen:

Man zieht die Justierschrauben des Messerbalkens beidseitig gleich! so weit an, dass die Trommel fühlbar schleift und kurbelt so lange, bis der Widerstand weitgehend nachgelassen hat.

Dann verschiebt man das Schleifband um eine knappe Schleifbandbreite (eine geringe Überlappung ist besser als zuviel!) und kurbelt wieder, etc.

Beide Justierschrauben um z.B. eine Viertelumdrehung anziehen und den Schleifvorgang über die ganze Breite wiederholen...
... und das so oft wiederholen, bis die Riefen in der Trommel weitgehend nivelliert sind und/oder die Vorderkante wieder scharf ist. Da ein Durchgang nur wenige Minuten dauert, war ich in etwa einer halben Stunde mit dem Ergebnis zufrieden. Den dabei entstandenen feinen Grat auf der Vorderkante habe ich bewusst gelassen, da er vermutlich beim Schneiden hilft.

Rückbau:

Danach sollte das Mähen wieder mehr Spaß machen!

^ Hinweis:

Diese Seite verfolgt kein kommerzielles Interesse, sie soll zeigen, wie man gute Geräte selbst reparieren kann und zur Nachahmung auch auf andere Geräte und Probleme anregen: Sie wächst daher nebenbei sowie es meine Zeit erlaubt.

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